Pflanzenmilch: verschiedene Sorten werden auf einem hellen Untergrund gezeigt.

Pflanzenmilch: Alles über vegane Milchalternativen

Pflanzenmilch gibt es mittlerweile in einer größeren Auswahl im Supermarkt als tierische Milch. Ob Hafer-, Dinkel-, Mandel-, Reis- oder Erbsendrink: Vegane Alternativen zur Kuhmilch erobern die Regale. Und das aus verschiedenen Gründen. In den folgenden Artikeln zeigen wir dir unsere liebsten Milchalternativen. Außerdem beleuchten wir, welche Vorteile sie haben und warum du deine Pflanzendrinks vielleicht sogar selbst machen solltest. Auch unsere liebsten Rezepte und welche vegane Milch am besten für welchen Zweck verwendet wird, bleibt nicht geheim. Also: Alles, was es über Pflanzenmilch zu wissen gibt, kompakt für dich zusammengefasst. Bist du bereit? Dann geht’s los! 

Inhaltsverzeichnis: Pflanzenmilch und all ihre Geheimnisse

Was ist eigentlich Pflanzenmilch und was muss ich wissen? 

Pflanzenmilch ist ein umgangssprachlicher Begriff. Er beschreibt alle Milch-ähnlichen Getränke, die (wie der Name es schon sagt) von Pflanzen stammen, statt tierischen Ursprungs zu sein. Offiziell darf man diese Erzeugnisse deswegen in Deutschland auch gar nicht Milch nennen. Daher findest du im Supermarkt häufiger die Bezeichnung “Drink”. Also zum Beispiel Haferdrink, Mandeldrink und so weiter. 

Die ursprünglichste Pflanzenmilch ist wahrscheinlich die Sojamilch bzw. der Sojadrink. Mittlerweile gibt es aber Pflanzendrinks aus so ziemlich jeder Nuss oder jedem Korn, das dir so einfällt. Die bekanntesten und beliebtesten darunter sind wohl Drinks auf Basis von: 

  • Soja 
  • Hafer 
  • Mandel 
  • Reis 
  • Erbsen 

Vorteile gegenüber tierischer Milch

Der offensichtlichste und gravierendste Unterschied zwischen Pflanzendrinks und Milch: Sie sind vegan – und zwar immer. Daher sind sie essenzielles Grundnahrungsmittel für alle Veganer. Gleichzeitig sind sie laktosefrei, was für laktoseintolerante Menschen ein echter Gamechanger ist. Auch andere Bestandteile von tierischer Milch können für Unverträglichkeiten sorgen. Zum Beispiel eine Allergie gegen Kasein und Molkeneiweiße. Auch hier sind Pflanzendrinks die optimale Alternative. 

Ein weiterer Vorteil von Pflanzenmilch liegt in der Herstellung. Sie verbrauchen in der Herstellung in nahezu allen Fällen deutlich weniger Wasser, während der Produktion werden weniger Treibhausgase erzeugt und sie belasten Gewässer in geringerem Ausmaß. Sie sind unterm Strich also gut für den Klima- und natürlich den Tierschutz. 

Ein weiterer wichtiger Faktor: Vielen schmecken die pflanzlichen Alternativen zur Kuhmilch besser. Gerade Mandel- oder Nussmilch-Erzeugnisse bringen ein besonderes Aroma mit und schmecken besonders gut im Kaffee. Wer also einmal umgestiegen ist, möchte häufig gar nicht zu tierischen Milchprodukten zurück. 

Mittlerweile gibt es für jede Gelegenheit die passende Pflanzenmilch. Während noch vor 10 Jahren Milchalternativen schwer zu bekommen waren, kommen heute regelmäßig neue, pflanzliche Produkte auf den Markt. So gibt es mittlerweile auch Pflanzendrinks, die sich sehr gut aufschäumen lassen und damit auch den Genuss von Cappuccino und Latte Macchiato in veganer Form möglich machen. 

Welche Pflanzenmilch passt wann?

Pflanzenmilch mit Schälchen verschiedener Grundzutaten

Schauen wir uns die verschiedenen Sorten Pflanzenmilch doch einmal genauer an. Die meisten von ihnen sind so hergestellt, dass sie (eben ähnlich wie Kuhmilch) vielseitig einsetzbar sind. Dennoch eignen sich manche Sorten einfach besser für den Kaffee oder das Müsli, während andere Sorten besser zum Kochen oder Backen geeignet sind. Auch beim Thema Schäumbarkeit gibt es gravierende Unterschiede. Hier kommt es vor allem auf den Fett- und Eiweißgehalt an, damit sich stabiler und feinporiger Schaum bilden kann. An sich sei aber gesagt: Alles ist Geschmackssache! Daher probiere dich auf jeden Fall durch und finde heraus, wann dir welcher Pflanzendrink am besten schmeckt. 

Sojamilch

Wie oben schon erwähnt, war Sojamilch die erste wirkliche und vegane Alternative zur Kuhmilch, die es zu kaufen gab. Sojadrinks haben viel Eiweiß und sind außerdem auch für Nuss-Allergiker geeignet. Sie sind also für viele auch eine Alternative zu anderen Pflanzendrinks. Sojamilch ist ein echter Alleskönner. Du kannst sie 1 zu 1 als Ersatz für Kuhmilch in Koch- und Backrezepten verwenden. Beim Backen von Broten und Co. macht sie eine besonders gute Figur und sorgt dank dem Inhaltsstoff Lecithin für knusprige Krusten. Und durch ihren neutralen Geschmack kann sie auch für Tee, Kaffee und im Müsli verwendet werden. Weiterer Pluspunkt: Sojamilch lässt sich dank des hohen Eiweiß-Gehalts gut aufschäumen. 

Hafermilch

Hafermilch ist ebenfalls sehr vielfältig einsetzbar. Durch die Grundzutat passt sie perfekt in jedes Müsli, aber auch in Kaffee und Tee ist sie mit dem leicht kernigen Beigeschmack beliebt. Aufschäumen lässt sich Haferdrink nicht so gut bzw. er muss sehr lange aufgeschäumt werden. Wer dieses Problem umgehen möchte, kann sich allerdings auf die Barista-Versionen verlassen, die es im Supermarkt zu kaufen gibt. 

Mandelmilch

Den leicht nussigen und milden Geschmack von Mandelmilch mögen viele Nutzer gerne. Sie schmeckt super in Kaffee, Tee, im Müsli oder auch in cremigen Smoothies. Der Schaum von Mandelmilch ist stabil und feinporig. Trotz wenig Eiweiß lässt sie sich mit genügend Fettanteilen gut aufschäumen. Willst du auf Nummer sicher gehen, schnappst du dir auch hier eine Barista-Version der Mandelmilch. 

Cashewmilch

Cashews sind in einer veganen Ernährung schwer wegzudenken. Sie werden oft als Käse-Ersatz genutzt und auch der Pflanzendrinks aus den Nüssen ist ein echter Sieger. Geschmacklich bringt er eine ganz leicht nussige Note mit sich, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Dank viel Eiweiß und Fett lässt sich Cashewmilch hervorragend aufschäumen. Auch zum Kochen und Backen kann sie uneingeschränkt verwendet werden. Für cremige Saucen eignet sich auch etwas dickere Cashewsahne. Wie du die selber machen kannst, verraten wir dir in unserem Guide zu veganen Alternativen! 

Reismilch

Reismilch ist neutral im Geschmack. Daher eignet sie sich gut zum Kochen und Backen. Im Kaffee ist sie meist nicht so beliebt. Aufschäumen lässt sie sich auch nicht. Aber in Desserts und Süßspeisen kannst du sie sehr gut verwenden. Außerdem ist Reismilch bei Allergikern beliebt. Denn sie enthält weder Nüsse noch Soja – so ist sie sehr gut verträglich. 

Dinkelmilch

Noch nicht allzu bekannt, aber doch eine wirklich gute Alternative: Dinkelmilch. Der Pflanzendrink aus Getreide hat im Geschmack eine leicht karamellige Note und passt damit super in deinen Kaffee. Außerdem ist der Schaum relativ stabil und schön luftig. Auch zu anderen Zwecken lässt sich Dinkelmilch super verwenden. Im Müsli, zum Kochen oder Backen – alles gar kein Thema für diesen Alleskönner. 

Kokosmilch

Kokosmilch bringt im Vergleich zu anderen Milch-Alternativen einen recht starken Eigengeschmack mit sich. Im Kaffee mögen das viele nicht so gerne. In einem guten Cold Brew allerdings kann Kokosmilch schon was – finden wir. Neben der Kaffee-Tauglichkeit ist Kokosmilch zum Kochen definitiv nicht aus der asiatischen Küche wegzudenken. Cremige Currys zum Beispiel kommen ohne Kokosmilch nicht aus und werden dank ihr leicht nussig und unvergleichlich cremig. Wer den Kokos-Geschmack mag, kann mit der Milch-Alternative auch backen. Wir finden ihn zum Beispiel in diesem Karottenkuchen einfach großartig:

Karottenkuchen mit Frischkäse-Frosting wird angeschnitten gezeigt.
Karottenkuchen mit Kokosmilch

Haselnussmilch

Wer den Geschmack von Haselnüssen mag, für den ist Haselnussmilch ein echtes Highlight. Im Kakao, in Milchshakes und Co. verleiht sie einen leckeren und nussigen Geschmack. Und auch im Kaffee verleiht sie ein leckeres Aroma. Wenn es zum Rezept passt, kannst du dementsprechend auch gut mit Haselnussmilch backen und sogar kochen. Das Aufschäumen funktioniert recht gut, der Schaum ist allerdings sehr feinporig. Geschmacks-technisch verhält es sich ähnlich mit der Walnuss, aufschäumen lässt die sich allerdings nicht so gut. 

Natürlich gibt es noch mehr Pflanzendrinks. Diese sind unsere beliebtesten und alle aufzuzählen, wäre etwas zu viel des Guten. Daher hoffen wir, dass dir diese Liste schon einmal einen Einblick in die Vielfältigkeit von Pflanzendrinks gibt und du Lust bekommst, sie selbst einmal auszuprobieren. 

Kaufen oder selber machen – was ist besser?

Diese Frage lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wie das meistens so im Leben ist. 

Pflanzendrinks zu kaufen ist natürlich einfacher und schneller. Du hast genau die Art Pflanzenmilch fertig und praktisch verpackt. Mittlerweile gibt es auch nahezu alle Sorten, die oben aufgezählt wurden im Supermarkt zu kaufen. Nur bei noch außergewöhnlicheren Sorten wie zum Beispiel Lupinenmilch oder Buchweizenmilch wirst du auf einen großen und gut sortierten Super- oder Biomarkt zurückgreifen müssen. Ansonsten hast du die freie Auswahl. 

Pflanzenmilch selber zu machen hat allerdings auch viele Vorteile, die nicht vernachlässigt werden sollten. Für einen besseren Überblick zählen wir sie einmal für dich auf: 

  • Im Einkauf sind selbstgemachte Drinks meist günstiger. Da du nur die Grundzutat (Haferflocken, Sojabohnen, etc.) und Wasser brauchst. 
  • Du weißt genau, was in deiner selbstgemachten veganen Milch drin ist. In gekauften Produkten ist oft Zucker zugesetzt und es gibt häufig Zusatzstoffe wie Säureregulatoren, Stabilisatoren oder Emulgatoren, die du in deinem selbstgemachten Drink nicht hast. 
  • Pflanzenmilch selber machen ist nicht schwer und auch nicht zeitaufwändig! Ja, manche Grundzutaten müssen vorab über Nacht eingeweicht werden. Aber danach: In einer knappen halben Stunde hast du deinen perfekten Pflanzendrink fertig. 
  • Immer genau die richtige Menge: Du hast die Wahl, wie viel Pflanzenmilch du brauchst. Nur mal etwas Haselnussmilch zum Testen oder Hafermilch als Vorrat? Alles kein Problem, wenn du sie selbst machst. 
  • Selbstgemachte Pflanzendrinks verursachen weniger Verpackungsmüll. Du kannst sie in wiederverwendbaren Glasflaschen abfüllen. 
  • Du kannst experimentieren und deine Milchalternative genauso herstellen und verfeinern, wie es dir am besten schmeckt. 

Wie du siehst: Pflanzenmilch selber zu machen ist ein echter Gamechanger. Daher widmen wir das nächste Kapitel genau diesem Thema! 

Pflanzenmilch selber machen – so geht’s!

Bevor wir ins Detail gehen, einmal vorab: Im Grunde gibt es zwei Arten, wie du deine Pflanzenmilch zu Hause selbst machen kannst: Mit einem Nussmilchbereiter oder einem Mixer. Wir stellen dir beide Methoden kurz vor. 

Mit einem Mixer Pflanzendrinks selber machen

Pflanzenmilch wird aus dem Mixer in ein Abseihtuch gegeben.

Um Pflanzenmilch mit einem Mixer selbst zu machen, brauchst du die jeweilige Grundzutat, Wasser (und ggf. etwas Süße wie zum Beispiel Datteln oder Agavendicksaft) sowie einen Hochleistungsmixer und ein Seihtuch bzw. einen Nussmilchbeutel oder ein feines Küchenhandtuch. 

Nüsse, Soja und einige andere Grundzutaten solltest du vor dem Mixen immer in reichlich Wasser einweichen. Mindestens vier Stunden, noch besser aber über Nacht. Dann gibst du einfach alle Zutaten in deinen Mixer und mixt sie auf höchster Stufe durch, bis eine homogene Flüssigkeit entstanden ist. Diese gibst du anschließend in dein Seihtuch und drückst die Flüssigkeit in ein Gefäß. Schon hast du selbstgemacht Pflanzenmilch, die sich gut verschlossen und gekühlt ca. 4 Tage in deinem Kühlschrank hält. 

Einen Sonderfall bei dieser Methode stellt Hafermilch da. Hier solltest du darauf achten, nicht zu lange zu mixen und die Haferflocken nicht ganz bis zum Ende im Seihtuch auszudrücken. Sonst droht durch die enthaltene Stärke, dass deine Milch eine schleimige Konsistenz bekommt. Auch einweichen oder vorab aufkochen solltest du die Haferflocken nicht. 

Pflanzendrinks mit dem Nussmilchbereiter herstellen

Pflanzenmilch aus dem Nussmilchbereiter wird in einer Küche gezeigt.

Mit unserem Marcia Nussmilchbereiter wird Pflanzendrinks so einfach wie nie zuvor! Der einzige Schritt, den sie dir nicht abnehmen kann, ist das Einweichen von Nüssen und Co. Aber ab dort heißt es: Zutaten in den Behälter, Wasser einfüllen, Programm einstellen und wenige Minuten später hast du perfekte Pflanzenmilch, die nicht schleimig wird, die keine Stückchen enthält und deren Zutaten sich nicht voneinander absetzen. Super, oder? 

Jedem, der regelmäßig Pflanzenmilch trinkt und gerne mit der Zusammensetzung experimentiert, empfehlen wir so ein Maschinchen auf jeden Fall. Es wird deine Pflanzendrinks auf ein neues Level heben! 

Unsere liebsten Pflanzenmilch-Rezepte

Zum Abschluss unseres kleinen Pflanzenmilch-Guides lassen wir dich natürlich nicht ohne unsere liebsten Rezepte zu diesem Thema gehen. Von den absoluten Klassikern bis zu ausgefallenen Sorten findest du in unserem Klarstein Magazin einige Rezepte, die sicherlich auch deine Experimentier-Freude wecken. 

Alle Rezepte sind auf unseren praktischen Nussmilchbereiter zugeschnitten. Arbeitest du lieber mit Mixer und Seihtuch, kannst du die Zutaten in gleicher Menge nutzen und einfach wie oben beschrieben vorgehen. Viel Spaß beim Ausprobieren! 

Die Klassiker unter den Pflanzendrinks:

Besondere Sorten Pflanzenmilch: 

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Svenja ist unsere Tüftlerin in der Küche. Vom Snack über schnelle Rezepte bis zu mehrgängigen Menüs wird bei ihr alles so lange getestet, bis es perfekt ist.