Küchenkräuter selbst ziehen – so gelingt’s!
Küchenkräuter sind gesund, ästhetisch und schmackhaft. Sie können jedem Gericht einen besonderen Kick verleihen und ihm einen neuen Dreh geben. Frische Kräuter sind dabei ein echter Gamechanger. Sie bringen die meisten Aromen mit sich und haben meist einen viel intensiveren Geschmack als ihre getrockneten Verwandten. Wir zeigen dir, wie du Kräuter in deiner Wohnung anbauen kannst.
Indem du deine eigenen Kräuter anbaust, schonst du auch die Umwelt und machst einen Schritt in Richtung Zero Waste, also einer abfallfreien Küche. Du wirst die Tüten und Verpackungen los, in denen die Kräuter – ob frisch oder getrocknet – verkauft werden. Und natürlich sparst du dabei auch Geld. Solltest du noch mehr zum Thema Zero Waste Küche erfahren wollen, empfehlen wir dir unseren ausführlichen Guide!
Und hier einmal der Inhalt als Übersicht:
Welche Küchenkräuter dürfen nicht fehlen?
Worauf ist beim Kochen mit frischen Kräutern zu achten?
Wie zieht man Kräuter in einem Topf?
Deine Küchenkräuter richtig gießen
Wie trocknet man Kräuter im Ofen, auf Papier oder im Dörrautomat?
Kräuter und positive Auswirkungen auf die Gesundheit? Aber sicher!
Welche Küchenkräuter dürfen nicht fehlen?
Welche Kräuter für die Küche sind am beliebtesten? Das hängt natürlich davon ab, was du am liebsten magst und auch, welche Küche du bevorzugst. Wir stellen dir jetzt die wichtigste Küchenallrounder vor:
Basilikum
eignet sich zum Würzen von Pizzen, Pasta und verschiedenen Saucen. Er wird besonders häufig in der italienischen Küche verwendet und setzt jedem Gericht mit seiner Frische das Krönchen auf.
Petersilie
kann besonders gut in Salaten, Suppen und verschiedenen Saucen verwendet werden. Auch für frische Kräuter-Dips oder das Finish von kräftigen Eintöpfen und vielem mehr kommt sie immer gern zum Einsatz.
Minze
Ist ebenfalls eines der Kräuter, die immer einen frischen Dreh geben. Ob in Suppen, Dips, zum Verfeinern von Butter, Joghurt oder Mayonnaise – Schnittlauch ist ein echter Allrounder.
Schnittlauch
Ist ebenfalls eines der Kräuter, die immer einen frischen Dreh geben. Ob in Suppen, Dips, zum Verfeinern von Butter, Joghurt oder Mayonnaise – Schnittlauch ist ein echter Allrounder.
Thymian
gibt Fleischgerichten, Saucen und Suppen einen angenehmen Geschmack. Häufig wird er in der mediterranen Küche verwendet und verfeinert hier deftige Gerichte aller Art. Auch zu Gemüse wie Zucchini, Auberginen, Tomaten und Paprika passt Thymian hervorragend.
Rosmarin
eignet sich für Fleischgerichte, Gemüse und verschiedene gebackene Speisen. Nahezu jeder kennt wohl Rosmarinkartoffeln. Aber auch im ein oder anderen Drink kann ein Zweig des Halbstrauchs wahre Wunder wirken.
Koriander
Passt sehr gut zu Suppen, Currys, Fleisch, Fisch und Salaten. Er wird häufig in der asiatischen Küche verwendet und hier zum Verfeinern von allerlei Gerichten genutzt. Bei Koriander ist es so eine Sache: Man liebt ihn oder man hasst ihn. Wie es bei dir?
Weitere Kräuter, die deine Küche bereichern könnten, sind Zitronenmelisse, Salbei, Majoran, Oregano und Kresse. Je nachdem, was und wie du am liebsten kochst, lohnt es sich also den Platz auf der Fensterbank maximal zu nutzen und deine liebsten Kräuter aufzureihen.
Worauf ist beim Kochen mit frischen Küchenkräutern zu achten?
Denke beim Kochen daran, dass Kräuter einen intensiven Geschmack haben können. Wenn du viele von ihnen verwendest, können sie den Geschmack der anderen Zutaten überlagern und die Gesamtnote des Gerichts ändern können. Denke auch daran, dass getrocknete und frische Kräuter in ihrer Intensität sehr unterschiedlich sein können. Taste dich also lieber immer vorsichtig ran.
Kräuter können den Speisen zu unterschiedlichen Garzeiten zugefügt werden, um verschiedene Geschmacksbalancen zu erzielen. Harte Kräuter wie Thymian oder Rosmarin solltest du früh im Kochprozess zugeben, damit sie ausreichend garen. Empfindliche Kräuter wie Koriander oder Basilikum solltest du erst am Ende des Garvorgangs unterheben, um ihren Geschmack und ihr Aroma zu erhalten.
Füge die Kräuter immer nach und nach hinzu und probiere die Speisen kontinuierlich. Denke auch daran, dass sich die Aromen auch nach dem Garen in den Lebensmitteln verbinden. Wenn dein Essen direkt nach dem Kochen perfekt geschmeckt hat, können die Aromen am nächsten Tag noch stärker ausgeprägt sein.
Der beste Weg, die Verwendung von Kräutern zu meistern, ist jedoch Übung und Experimentieren. Selbst wenn etwas schiefgeht, macht das nichts. Wichtig ist, dass du probierst, entdeckst und experimentierst. Zum Beispiel auch mit einer Kombination von Kräutern in einem Gericht. So etwas kann eine Herausforderung sein, aber wenn man die richtige Geschmackskombination findet, lohnt sich das Ergebnis wirklich!
Wie zieht man Küchenkräuter in einem Topf?
Wie kann man also Kräuter in einem Topf in der Küche anbauen? Kräuter brauchen viel Licht, also pflanze sie in der Nähe eines Fensters an. Am besten ist es, wenn der Topf direkt auf der Fensterbank steht. Gute Erde und viel Feuchtigkeit sind weitere wichtige Regeln für den Anbau von Kräutern in einem Topf. Übertreibe es aber nicht mit dem Gießen. Erst, wenn die Erde etwa 1-2 cm tief trocken ist, musst du wieder zur Gießkanne greifen.
Beim Kauf deiner Kräuter kannst du auf bereits gewachsene Kräuter zurückgreifen. Komme diesen aus dem Baumarkt oder dem Supermarkt, solltest du sie allerdings mit größerem Abstand in deine Töpfe pflanzen. Meist sind sie zu dicht für den kleinen Topf gezogen worden und haben somit nicht die Chance, sich voll zu entfalten. Du kannst aber natürlich auch bei 0 anfangen und dir Kräutersamen kaufen. Auf der Verpackung findest du alle Hinweise zum Anbau und der richtigen Pflege.
Eine gute Kräutererde muss genügend Nährstoffe enthalten und ausreichend luft- und wasserdurchlässig sein. Du kannst spezielle Kräutererde verwenden oder sie aus Kompost, Torf und Sand selbst herstellen.
Die Frage ist auch der passende Topf. Idealerweise sollte er am Boden Abflusslöcher haben, damit überschüssiges Wasser bei Bedarf abfließen kann. Dazu bieten die meisten Töpfe einen passenden Unterteller, damit sich überschüssiges Wasser dort sammeln kann.
Kräutertöpfe für die Küche
Die Auswahl von Kräutertöpfen für die Küche kann ein kreativer Spaß sein. Es muss nicht unbedingt der klassische Terrakotta-Topf sein. Es gibt verschiedene Materialien zur Auswahl. So eignen sich zum Beispiel transparente Glastöpfe, weil sie das Licht durch die Wände des Behälters hindurchlassen und den Blick auf die Wurzeln der Pflanzen freigeben. Aber Vorsicht: Sie sind recht zerbrechlich und können empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren. Auch Keramikgefäße reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen. Sie sind außerdem schwerer und in einigen Fällen auch teurer. Die kleineren Nachteile werden durch eine ansprechende Ästhetik und eine lange Lebensdauer ausgeglichen, wenn für eine dauerhafte Umgebung gesorgt ist. Weitere Möglichkeiten sind Töpfe aus Holz oder Kunststoff. Im Endeffekt müssen sie nur die oben genannten Bedingungen erfüllen. Alles weitere ist deinen Wünschen und deinem Stil überlassen.
Wenn du den Topf nicht direkt auf die Fensterbank stellen kannst, ist ein Kräuterständer sicher hilfreich. Damit kann der Topf an die Wand gehängt oder ästhetisch im Raum positioniert werden. Das muss aber nicht unbedingt die Küche sein. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Deine Küchenkräuter richtig gießen
Hast du dich einmal für Kräuter und Töpfe entschieden und alles sieht auf der Fensterbank schön grün aus – geht die richtige Arbeit erst los. Die Kräuter wollen gegossen werden, damit sie weiter fleißig wachsen. Nicht zu viel und nicht zu wenig, es muss eben genau richtig sein. Aber keine Sorge, auch das ist kein Problem.
Deine Kräuter haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Um herauszufinden, ob du die Gießkanne holen musst, kannst du einfach die Fingerprobe machen. Dazu einfach den Finger ca. 5 cm in die Erde stecken. So kannst du leicht erfühlen, ob die Erde feucht oder trocken ist. Ist sie trocken, wird es Zeit für ein wenig Wasser.
Außerdem hilft es am Boden des Topfes eine Drainage aus Kieselsteinen oder etwas Ähnlichem zu bauen. Denn stehendes Wasser im Boden des Topfes mögen die Gartenkräuter überhaupt nicht. Die Staunässe kann zu Wurzelfäule führen.
Außerdem hast du bestimmt auch schon mal gehört, dass man Basilikum gut von unten gießen kann. Das ist auch gar nicht verkehrt. Auf diese Art und Weise können sich die Wurzeln genau die Menge Wasser ziehen, die sie benötigen. Sollte allerdings nach 30 Minuten noch Wasser im Unterteller übrig sein, solltest du es weggießen. Beim Gießen von oben solltest du darauf achten, im Wurzelbereich zu gießen und nicht über die Blätter.
Wie trocknet man Kräuter im Ofen, auf Papier oder im Dörrautomat?
Wenn deine Begeisterung für den Anbau von Kräutern in deiner Wohnung zu einer Überernte geführt hat und du dir Sorgen machst, dass die Kräuter verrotten, kannst du sie trocknen. Sie können auf die natürlichste Art und Weise trocknen, nämlich auf Backpapier. Aber es ist wichtig, dass du sie nicht in der direkten Sonne trocknest und dass der Raum gut belüftet ist. Diese Art des Trocknens dauert jedoch recht lange.
Schneller geht es mit einem Dörrautomaten, der vielleicht sogar ein spezielles Programm nur für das Trocknen von Kräutern hat. Wenn dies nicht der Fall ist und du alles manuell einstellst, solltest du immer niedrige Temperaturen wählen. Der große Vorteil am Dörrautomaten ist, dass deine Kräuter gleichmäßig und kontrolliert getrocknet werden.
Wie trocknet man Kräuter im Backofen? Heize den Backofen auf 35 bis 45 °C vor, wasche die Kräuter und trockne sie gut ab, damit sie beim Trocknen nicht schimmeln. Die Stücke sollten die gleiche Größe haben, damit sie gleichmäßig trocknen. Reiße oder hacke daher gegebenenfalls die einzelnen Kräuter. Verteile sie auf einem Backblech oder einem Trockengestell und achte darauf, dass sie sich nicht gegenseitig überlappen. Bis zu 2 Stunden trocknen, dann die Kräuter herausnehmen und abkühlen lassen.
Getrocknete Kräuter sollten trocken und dunkel gelagert werden. Je nach Art der Kräuter sollten sie maximal 6 bis 12 Monate gelagert werden. Danach verlieren sie ihr Aroma und ihren Geschmack.
Tipp: Nicht alle Küchenkräuter eignen sich perfekt zum Trocknen. Basilikum, Petersilie und Schnittlauch zum Beispiel verlieren dabei viele Aromen. Daher müsstest du im getrockneten Zustand deutlich mehr verwenden. Eine Alternative bietet daher das Einlegen in Olivenöl. Oder auch das Einfrieren der Kräuter (ebenfalls in Öl, als kleine Kräuter-Würfel oder einfach gehackt und im Gefrierbeutel) kann eine gute Alternative sein. Finde hier den für dich perfekten Weg, um nichts von deinem wertvollen Ertrag wegwerfen zu müssen.
Küchenkräuter und positive Auswirkungen auf die Gesundheit? Aber sicher!
Auch die positive Wirkung von Kräutern auf die Gesundheit solltest du nicht außer Acht lassen. Schließlich kaufen wir häufig alle Arten von Kräutertees für kleinere Gesundheitsprobleme. Auch Küchenkräuter haben einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.
Basilikum ist ein Schatz. Es ist reich an Antioxidantien, die den Körper vor Schäden durch freie Radikale schützen. Es hilft, Stress und Ängste abzubauen, kann die Verdauung verbessern, indem es die Freisetzung von Magensäften und die Darmperistaltik fördert. Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts unterstützt es auch die Immunabwehr.
Zitronenmelisse wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Verdauung und den Schlaf und kann sogar bei Kopfschmerzen helfen. Sie setzt Serotonin frei, das zur Schmerzlinderung beiträgt. Bei einer Erkältung löst Zitronenmelisse den Schleim und hilft, ihn abzuhusten.
Minze ist reich an Antioxidantien und enthält große Mengen der Vitamine A und C, die wichtig für die Gesundheit der Augen und des Immunsystems sind. Sie enthält auch Stoffe, die bei Verdauungsproblemen helfen können. Das in der Minze enthaltene Menthol hat eine schmerzlindernde und schmerzstillende Wirkung und kann zur Linderung von Schmerzen und Verspannungen beitragen. Es wird auch zur Linderung von Atemwegsproblemen wie Asthma und Bronchitis eingesetzt. Sie steigert sogar den Appetit.
Thymian hat starke antibakterielle Eigenschaften, die bei der Bekämpfung verschiedener Arten von Bakterien helfen können, einschließlich solcher, die gegen Antibiotika resistent sind. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass dieses Kraut starke antivirale Wirkungen haben könnte, was bei der Vorbeugung oder Behandlung von Infektionen der Atemwege hilfreich sein kann. Außerdem kann es die Gesundheit des Herzens verbessern, indem es den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senkt.
Rosmarin enthält eine große Menge an natürlichen Antioxidantien, die den Körper vor Schäden durch freie Radikale schützen. Außerdem ist er reich an Rosmarinsäure, die eine stark entzündungshemmende Wirkung hat. Er unterstützt das Immunsystem, hilft bei Verdauungsstörungen und fördert das Haarwachstum, da er Eisen, Magnesium und Vitamin B6 enthält.
Und damit sind wir am Ende unsere kleinen Küchenkräuter-Guides angelangt. Wir hoffen, er hat dich dazu inspiriert, in einer Küche ein bisschen mehr Grün einzubauen und frische Kräuter auf nachhaltige und dekorative Weise zu nutzen. Viel Spaß beim Kauf der ersten Töpfe und Kräuter!